4C-Schwarz
4C-Schwarz oder auch Tiefschwarz ist ein aus CYMK als Prozessfarbe zusammengesetztes Schwarz. Aber warum und wie legt man ein 4C-Schwarz an?
Gerade bei vollflächigem Farbauftrag und in Abhängigkeit zum Druckmaterial kann es sein, dass einfaches Schwarz (K) nicht ausreicht, um den gewünschten Effekt einer homogenen und tiefschwarzen Deckung zu erzielen. In diesem Fall gilt es, ein Schwarz aus den vier Prozessfarben Cyan, Magenta, Yellow und Key (Black) zu mischen.
Jeder Bedruckstoff ist anders und (entgegen des allgemeinen Verständnisses) nicht einfach weiß und glatt. Durch die Grundfarbigkeit (in Abhängigkeit von Material und Zusatzstoffen) und unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit des Bedruckmediums (z. B. gestrichen vs. ungestrichen bei Papier) ergibt sich im Druckprozess ein Zusammenspiel aller Komponenten und Faktoren, die sich im Farbbild des Druckerzeugnisses niederschlagen. Durch entsprechende Steuerung der Farbwerte (CMYK) lässt sich im Idealfall eine tiefschwarze Wirkung erreichen.
Standard-Schwarz
Das Standard-Schwarz wird in CMYK als 0/0/0/100 angelegt und ist in den meisten Fällen eine gute Wahl. Es ist ein unbuntes, neutrales Schwarz, welches aber durch seinen nur einfarbigen Farbauftrag stärker in Abhängigkeit zum Druckmedium steht und in großen Flächen dazu neigt, in der Oberflächenqualität nicht homogen und deckend zu wirken.
4C-Schwarz
Für ein besonders deckendes, kräftiges und homogenes Schwarz bedarf es eines 4C-Schwarzes. Für dieses Tiefschwarz gibt es keinen eindeutigen Farbwert. Die finale Wirkung ist abhängig von Druckmaterial, Druckprozess, Postproduktion und Licht. Gerade das Betrachtungslicht (Kunstlicht oder Tageslicht) wird oft bei der Bewertung unterschätzt. Ein zusammengesetztes, buntes Schwarz tendiert zu Farbstichen. Daher ist es wichtig, die gewünschte Wirkung im Auge zu behalten. Beim Anlegen der Farbwerte ist zudem darauf zu achten, dass der Gesamtfarbauftrag den für das Druckverfahren zulässigen Maximalwert nicht überschreitet.
Besonders bei hinterleuchteten Druckflächen (Backlitefolie, etc.) wird die Verwendung und Bemusterung von 4C-Schwarz dringend empfohlen, weil einfaches Schwarz bei rückseitigem Licht durch den zu geringen Farbauftrag in den meisten Fällen grau wirkt.
Die beste Bestimmung der Werte für ein 4C-Schwarz gelingt nur durch Bemusterung mittels Farbreihen auf dem finalen Bedruckstoff. Bei größeren Projekten (bei hohen Auflage oder im Ausstellungsbereich) ist eine Bemusterung sehr zu empfehlen. Sollte dies nicht möglich sein, ist ein Richtwert für ein sattes Tiefschwarz CMYK 60/40/40/100 oder 60/50/40/100.
Für die Bemusterung auf der Suche nach dem perfekten 4C-Schwarz gibt es im Shop ein entsprechendes Schwarzdruckreihenmuster als PDF.
Praxis-Tipp | Anfänger verwenden irrtümlicherweise das in vielen Layoutprogrammen bereits angelegte Passermarken-Schwarz (100/100/100/100) als 4C-Schwarz. Dies ist falsch und mit einem Farbauftrag von 400% allein für die Verwendung von Passermarken, Schnittmarken und Falzmarken vorgesehen. Ein Tiefschwarz sollte in Rücksprache mit der Druckerei und/oder nach einer Bemusterung individuell angelegt werden. |
Die Pfalzmarke ist eine neue Art aus der Gattung der Falzmarken und ist den Nutzern aus der Pfalz vorbehalten.
Danke für den Hinweis. Ich habe den Fehler korrigiert.